Multi Unternehmer in der Pflegebranche

Auszug, das vollständige Interview finden Sie im Buch:

CP: Sie haben sich selbstständig gemacht und, um einen ambulanten Pflegedienst zu gründen, braucht man ja ein gewisses Investitionsvolumen. Konnten Sie das privat stemmen? Oder haben Sie sich andere Finanzierungs-möglichkeiten gesucht?

PR: Ich habe einen Großteil natürlich aus eigenen Mitteln stemmen müssen, habe dann der Bank ein schlüssiges Konzept vorgelegt, weswegen ich mir einen sehr komfortablen Rahmen geschaffen habe, sodass ich da genug Spielraum hatte. Zusätzlich habe ich durch den BFD 5 Jahre nach Ausscheiden aus der Bundeswehr so genannte Übergangsgebührnisse bezogen. Mein damaliges Gehalt wurde mir zu Anfang mit 90% und später noch zu 75% weitergezahlt.

CP: Hat die finanzierende Bank damals schon erkannt, dass die Branche, in der Sie investieren und wofür das Kapital zur Verfügung gestellt werden soll, eine Boom Branche ist?

PR: Nein! Nein, es war wirklich ein ganz harter Kampf mit der Bank. O-Ton war „wenn Sie hier der 20. selbständige Malermeister werden wollen dann wäre das alles überhaupt kein Problem. Das, was Sie da machen, kenne ich nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie damit Geld verdienen können. Deshalb können wir sie nicht unterstützen“. Über meine Steuerberatung Kanzlei habe ich mir dann einen externen Berater mit ins Boot geholt, der durch einen Businessplan mir den notwendigen Support gegeben hat.

Ich habe zum Glück auf Insiderwissen aus der Branche zurückgreifen können, sodass ich der Bank dann anhand von Zahlen belegen konnte, dass es gar nicht so eine abwegige Idee ist, die ich hatte. Folgerichtig habe ich dann irgendwann das Gründungsdarlehen erhalten. Im Nachhinein hat mir ein Banker gesagt, dass deren Erwartungen bei weitem übertroffen wurden und die Bank die von meinem Unternehmen realisierte Entwicklung niemals für möglich gehalten hätte. Im Nachhinein war die Bank happy, dass sie mein Vorhaben finanzieren durfte.

CP: War dieser Finanzierungsdruck Grund, sich mit der Intensivpflege für ein bestimmtes Spektrum der Pflege zu entscheiden, das besonders lukrativ erschien? War Ihnen klar, dass Sie hier am besten oder am leichtesten Geld verdienen können und warum ist das so in der Intensivpflege?

PR: Ganz einfach aus dem Grund, weil ich, was die Preisfindung anbelangt, nicht an die gesetzlichen Regelungen gebunden bin. Das heißt, ich muss für jeden einzelnen Patienten eine eigene Kostenkalkulation erstellen. Diese Kostenkalkulation verhandele ich dann mit der jeweiligen Krankenkasse. Dabei kommt es, um gute Preise zu erzielen, einzig und allein auf mein persönliches Verhandlungsgeschick an. Das bedeutet, normalerweise hätte man in der Pflege Preise, an denen ich mich orientieren muss. In der ambulanten Pflege ist das bekanntlich nach den Leistungskomplexen festgelegt. In der Intensivpflege ist das zum Glück nicht der Fall. Dadurch ist es dann halt möglich andere, bessere Preise zu erzielen.

Mein Credo war und ist eigentlich immer, wenn ihr eine gute Leistung verlangt und haben wollt dann zahlt aber auch bitte den Preis, denn dieser Preis ist aufgrund der Qualität gerechtfertigt. Wenn ihr keine gute Arbeit haben wollt, dann könnt ihr gerne den Dumpingpreis zahlen. Dann bin ich aber der falsche Ansprechpartner.

CP: Für diesen Qualitätsanspruch muss man aber auch erst einmal die Zielgruppe finden die das finanzieren kann.

Spielen Sie mal bitte, einfach dargestellt, einen Case im Kontext der Intensivpflege durch. Welche Leistungen bieten Sie, wo liegt der Eigenanteil beim Kunden und welche Co-Finanzierungsmöglichkeiten hat er?

PR: Weiter im Buch …

Phillip Rinas, Inhaber und Geschäftsführer

RR Pflegedienst Obere Kyll GmbH Jünkerath, RR Intensivpflege, RR Seniorendienste

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PROMEDICA PLUS Bitburg-Gerolstein

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